Freikirchen: Auf Terror mit friedlichen Mitteln reagieren
Wustermark (epd). Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen fordert, für staatliche und persönliche Konflikte immer eine gewaltfreie Lösung zu suchen. Ziel müsse stets die Ausrichtung am Frieden sein, teilte die Vereinigung am Donnerstag in Wustermark mit. Auf die theologische Orientierungshilfe zur Friedensethik hatten sich die 14 Mitgliedskirchen der Vereinigung auf ihrer Versammlung in Friedensau in Sachsen-Anhalt geeinigt.
Innerhalb des Zusammenschlusses gebe es unterschiedliche Meinungen zur Friedensethik, heißt es in der Mitteilung. Doch die Erklärung enthalte Kernpunkte, "die vom biblischen Vorbild zeugen, dass Böses mit Gutem überwunden werden kann", sagte der Präsident der Vereinigung, Ansgar Hörsting. In der Vereinigung Evangelischer Freikirchen sind zwölf Mitglieds- und zwei Gastkirchen organisiert. Der Verband vertritt rund 250.000 Mitglieder.
Schon seit längerem verfolgten die Freikirchen das Anliegen, "der Kriegslogik auch öffentlich eine Friedenslogik entgegenzusetzen", sagte der Beauftragte der Vereinigung am Sitz der Bundesregierung, Peter Jörgensen, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nun würden nach den Anschlägen von Paris die Forderungen nach einem militärischen Eingreifen immer lauter.
Am Donnerstagnachmittag verdichteten sich die Hinweise auf Pläne der Bundesregierung, sich mit Tornado-Aufklärungs-Flugzeugen am Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" zu beteiligen. In diese Situation hinein wollten die Freikirchen "unser Grundanliegen hervorheben, dem Terror Frieden entgegenzusetzen" und nicht auf Gewalt mit Gewalt zu antworten, sagte Jörgensen. Die drei Seiten lange theologische Orientierungshilfe zur Friedensethik enthält auch einen Abschnitt, wie Frieden verwirklicht werden könne.