"Evangelische Mission in Solidarität" unterstützt Kirchen in Nahost

Stuttgart (epd). Ein knappes Jahr nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 steht die Evangelische Mission in Solidarität (EMS) solidarisch an der Seite ihrer Mitgliedskirchen im Nahen Osten. Diese bemühten sich mitten in allen Zerstörungen um eine Kultur des Friedens, teilte die EMS am Montag in Stuttgart mit. Die Kirchen seien oftmals am Ende ihrer Kräfte, dennoch leisteten sie Beachtliches.

Die Johann Ludwig Schneller-Schule in der libanesischen Bekaa-Ebene, in Trägerschaft der Nationalen Evangelischen Kirche von Beirut, tue weiterhin ihren Dienst an christlichen, muslimischen und drusischen Kindern vom Rande der Gesellschaft. Das Internat der Einrichtung war bereits zum Ende des vergangenen Schuljahres weit über seine Kapazität hinaus belegt. Aufgrund der militärischen Eskalation hat das libanesische Erziehungsministerium nun angeordnet, dass alle Bildungseinrichtungen ihren Betrieb bis einschließlich 7. Oktober einstellen.

Die Nationale Evangelische Kirche von Beirut versuche, so gut es geht, ihre Schule in Kafrshima am südlichen Stadtrand von Beirut zu schützen - während nicht weit entfernt israelische Raketen einschlügen. An der Near East School of Theology in Beirut werde weiterhin der pastorale Nachwuchs der evangelischen Kirchen in der Region ausgebildet.

In Gaza dient das anglikanische Ahli Arab Hospital der Episcopal Diocese of Jerusalem weiterhin den Verwundeten und Kranken. Auch nach Beschädigung des Gebäudes in Folge der Kriegshandlungen und zeitweiliger Schließung wurde die medizinische Versorgung laut Mitteilung immer wieder aufgenommen.

„Als EMS-Gemeinschaft unterstützen wir diejenigen, die sich in der Region für einen sofortigen Waffenstillstand, Verhandlungen, Freilassung der Entführten und umfassende Deeskalation einsetzen“, sagte der EMS-Nahostreferent Uwe Gräbe. „Wir anerkennen und benennen konkret das Leiden aller unschuldigen Opfer seit dem 7. Oktober 2023 - ganz gleich, ob es vergewaltige Frauen, Entführte oder durch Krieg, Terror und politische Willkür Traumatisierte, Verwundete und Vertriebene sind.“ Das Leiden der einen könne das Leiden der anderen nicht aufwiegen oder ungeschehen machen.

Die Evangelische Mission in Solidarität (EMS) ist eine Gemeinschaft von 25 evangelischen Kirchen und fünf Missionsgesellschaften auf drei Kontinenten. Sie bilden ein internationales Netzwerk langfristiger Partnerschaften.