Evangelische Friedensverbände: Pazifistische Stimmen immer wichtiger

Bonn (epd). Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) will sich in den kommenden zwei Jahren verstärkt den Themen Gewissensfreiheit, Gewissensbildung und pazifistische Friedenstheologie widmen. Diese Fragen gewännen zunehmend an Bedeutung, erklärte der Bundesvorsitzende Christoph Münchow am Dienstagabend in Bonn. "Wir erleben eine Zunahme bei der Rüstung und bei Rüstungsexporten, militärische Lösungen spielen bei Konflikten eine immer größere Rolle, der Verteidigungshaushalt soll deutlich erhöht werden, wir stehen vor einer Militarisierung der EU", sagte er. Angesichts dessen seien pazifistische Stimmen immer wichtiger.

Die Arbeitsgemeinschaft will zudem den Erfahrungsaustausch über die Friedensarbeit und friedensethische Fragen innerhalb der Landes- und Freikirchen in den Blick nehmen, wie es hieß. "Die evangelischen Positionen zu Fragen von Krieg und Frieden stark zu machen und in den öffentlichen Diskurs als Mahnung und Handlungsoption einzubringen, ist angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen wieder von besonderer Dringlichkeit", betonte Münchow. Deshalb habe es sich die EAK als Zusammenschluss der landes- und freikirchlichen Friedensarbeit zum vorrangigen Ziel gesetzt, bestehende Aktivitäten in Landes- und Freikirchen zu unterstützen und zu verbreiten.

Eine wichtige Rolle spielt 2018 und 2019 auch weiterhin die Beratung für Kriegsdienstverweigerer, wie die Arbeitsgemeinschaft auf einer Vorstandssitzung im hessischen Bad Soden-Salmünster festlegte. Da hier viele Akteure nach Aussetzung der Wehrpflicht 2011 ihre Arbeit beendet hätten, sei die Tätigkeit der EAK unverzichtbar geworden, sagte Münchow.