Evangelische Friedensarbeit würdigt Aktion Sühnezeichen

Bonn (epd). Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat die Arbeit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) gewürdigt. In den 60 Jahren ihres Bestehens habe sie etwa in der Bildungsarbeit oder in den Friedens- und Freiwilligendiensten "eine beeindruckende große Arbeit geleistet", sagte er am Dienstag in Bonn. Verwurzelt im christlichen Glauben habe die Aktion "einen unschätzbaren Beitrag zur Versöhnung zwischen den Menschen der vom nationalsozialistischen Deutschland überfallenen Ländern und den Deutschen geleistet".

Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) war vor 60 Jahren am 30. April 1958 auf der Synode der EKD unter maßgeblicher Mitwirkung des NS-Widerstandkämpfers und evangelischen Christen Lothar Kreyssig gegründet worden. Ziel des christlich inspirierten Hilfswerks sind Frieden und Versöhnung. Mit Freiwilligendiensten, Bildungsarbeit und Kampagnen engagiert sich die Organisation gegen Antisemitismus, Rassismus und Geschichtsvergessenheit. 

Eine große Bedeutung misst die Organisation der Arbeit in Israel bei. "Seit 1961 entsendet die Aktion Sühnezeichen Freiwillige nach Israel, wo sie Opfer und Überlebende des Holocaust begleiten und mithelfen, das Bild eines anderen Deutschlands zu zeigen", betonte Brahms. Die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), Christine Busch, bezeichnete diese Arbeit als unverzichtbar, vor allem angesichts des offener auftretenden Antisemitismus in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Die Aktion Sühnezeichen ist ebenfalls Mitglied in der AGDF.

Busch unterstrich zudem die Bedeutung der Aktion für jüngere Menschen. "Viele Jugendliche haben bei der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste entscheidende Impulse für ihre Entwicklung erhalten, für politisches und demokratisches Engagement, für Zivilcourage und für die Gewissensbildung", erklärte die Theologin.

Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste feiert ihr 60-jähriges Bestehen Ende dieser Woche mit mehreren Veranstaltungen. Von Freitag bis Sonntag stehen eine Tagung, ein Gottesdienst, ein Festakt sowie ein Ehemaligentreffen in Berlin auf dem Programm. Bundesweit sind weitere Veranstaltungen geplant. Seit Gründung der Aktion beteiligten sich den Angaben zufolge mehr als 10.000 ASF-Freiwillige an der Friedensarbeit.