Evangelische Friedensarbeit lehnt europäischen Flugzeugträger ab

Bonn/Hannover (epd). Die evangelische Friedensarbeit in Deutschland lehnt den von der CDU-Spitze vorgeschlagenen deutsch-französischen Bau eines europäischen Flugzeugträgers ab. "Ein militärischer Flugzeugträger ist ein Symbol einer gewalttätigen Machtdemonstration", sagte Pastor Lutz Krügener aus Hannover, einer der Sprecher der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK), am Donnerstag in Bonn. Stattdessen sollten humanitäre Einsätze in Krisengebieten in den Blick genommen werden. Der Bau eines europäischen Flugzeugträgers war von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der CDU-Bundesvorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer angeregt worden.

Für das Geld, das ein Flugzeugträger koste, könnten etwa Hubschrauber und Fahrzeuge samt geschulten Fachkräften für humanitäre Einsätze bezahlt werden, sagte Krügener, der auch der Friedensbeauftragte der hannoverschen Landeskirche ist. Sie könnten mit Zelten, Nahrungsmitteln, mobilen Krankenhäusern und Schulen in Not geratene Menschen unterstützen. "Das wäre eine Vision für Europa", unterstrich der Pastor. 

Ein militärischer Flugzeugträger sei dagegen ausschließlich darauf angelegt, mit Präzisionsbomben, Drohnen und Marschflugkörpern einzugreifen. Ein solcher Plan deute darauf hin, dass sich Europa "weg von einer Friedensmacht hin zu einer Militärmacht Europa" bewegen wolle, kritisierte der Theologe. Dies gelte es zu verhindern: bei der Europawahl am 26. Mai ebenso wie etwa durch Ostermärsche.