EU und UN fordern Ende von sexueller Gewalt als Kriegswaffe

Brüssel, Frankfurt a.M. (epd). Vertreter der Vereinten Nationen und der EU haben ein Ende von sexueller Gewalt in bewaffneten Konflikten gefordert. Sexuelle Übergriffe und Gewalt seien nach wie vor eine grausame und weitverbreitete Kriegstaktik, erklärten der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und die UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramila Patten, am Freitag in Brüssel. Weltweit müssten Konfliktparteien unverzüglich alle Akte sexueller Gewalt beenden.

Mit Blick auf den Welttag zur Beseitigung sexueller Gewalt in Konflikten am Samstag erklärten Borrell und Patten, sie seien tief besorgt über den Einsatz von sexueller Gewalt in der äthiopischen Tigray-Region und in Konflikten in vielen anderen Ländern, darunter Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo und Kolumbien. Sie forderten alle staatlichen und nichtstaatlichen Konfliktparteien auf, dagegen vorzugehen. Dabei sei auch der Schutz von Überlebenden vor Diskriminierung wichtig.

Borrell und Patten äußerten sich auch besorgt über sexuelle Gewalt im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. So habe es laut einem Bericht des UN-Generalsekretärs Fälle von sexueller Gewalt gegen Frauen wegen angeblicher Verstöße gegen Ausgangssperren gegeben. „Die Pandemie hat die sich überschneidenden Ungleichheiten offengelegt, die unsere Gesellschaften plagen“, erklärten Borrell und Patten.