Erzbischof Marx: Russisch-orthodoxe Kirche handelt fatal

München (epd). Der christliche Glaube darf laut dem Münchner Erzbischof Reinhard Marx nicht zur Legitimation von Krieg dienen. Die Leitung der russisch-orthodoxen Kirche handele daher „fatal durch die Unterstützung des Krieges gegen die Ukraine“, sagte Marx in einem Beitrag für die Reihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks, der am Samstag (3. September) gesendet wird.

Christliche Kirchen in der Nachfolge Jesu dürften „kein Hindernis für den Frieden sein, Streit und Krieg befördern oder gar selbst Kriegspartei werden und zu einem fanatischen Fundamentalismus beitragen“, sagte Marx. Er stimme daher Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu, „wenn er das Agieren der russisch-orthodoxen Kirchenleitung als glaubensfeindlich und blasphemisch benennt“. Mit Gott in den Krieg zu ziehen, sei Gotteslästerung.

Die russisch-orthodoxe Kirche müsse daher „zurückkehren zur Mission, die im Evangelium gründet: die Liebe Christi wirken zu lassen, damit die Menschen in Frieden miteinander leben“, forderte Kardinal Marx.