Erzbischof Heße ruft zu weiterer Unterstützung der Ukraine auf
Hamburg (epd). Zum dritten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine am Montag hat der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße zu weiterer Unterstützung der Menschen aus der Ukraine aufgerufen. Heße predigte am Sonntag im Kloster Nütschau in Travenbrück (Kreis Stormarn), wie das Erzbistum Hamburg mitteilte. Er habe den dortigen Gottesdienst mit dem Konvent der Benediktiner und den Mitgliedern der Philoxenia, einem Freundeskreis orthodoxer, katholischer und evangelischer Christen, gefeiert.
„Wir denken heute besonders an die Ukrainerinnen und Ukrainer, die morgen vor drei Jahren den grausamen, vollkommen unberechtigten Angriff Russlands auf ihr Land vergegenwärtigen mussten“, sagte Heße laut Erzbistum in der Predigt. „Wir denken an die Flüchtlinge, die in unserem Land Obdach und Hilfe gefunden haben und nun noch ängstlicher die Nachrichten aus ihrer Heimat verfolgen.“
Der anfängliche Gedanke sei gewesen, dass die europäische und weltweite Unterstützung der Ukraine „solidarisch und fest steht“. Doch jetzt sei festzustellen, dass das Land zu einem „Spielball“ zu werden drohe, sagte Heße. „Wie fürchterlich ist dies in den Augen und im Bewusstsein der Menschen, die Opfer in der Familie und im Freundeskreis zu beklagen haben. Wie fürchterlich ist diese Verdrehung der Geschichte!“
Heße hoffe, dass die Europäer „die Kraft und den Mut bewahren und stärken, gemeinsam weiter an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer zu stehen“. Er sei in Gedanken bei den Menschen aus der ukrainischen Gemeinde in Neugraben und bitte darum, „noch inständiger um Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit“ zu beten. Auch müssten weiter Spenden - beispielsweise bei der Ukrainehilfe in Schwerin - gesammelt und Politikerinnen und Politiker dabei unterstützt werden, wenn diese „weitreichende Entscheidungen für ein wehrhaftes Europa treffen“ müssten. Der russische Krieg sei „ein fürchterlicher Angriff gegen unsere demokratischen, europäischen Werte“.