Erneut Soldat der UN-Mission in Mali getötet

Frankfurt a.M., Amman (epd). In Mali ist erneut ein Soldat der UN-Friedensmission Minusma getötet worden. Der Jordanier sei im Dienst einer schnellen Eingreiftruppe der Mission gestorben, berichtete die jordanische Nachrichtenagentur Petra am Donnerstagabend unter Berufung auf eine Quelle der jordanischen Armee. Das malische Nachrichtenportal „Maliactu“ berichtete darüber am Freitag. Es war der dritte tödliche Angriff auf die Mission, an der auch die Bundeswehr beteiligt ist, innerhalb von zehn Tagen.

Am vergangenen Freitag waren zwei ägyptische Blauhelm-Soldaten getötet und einer verletzt worden, als ihr Fahrzeug in der nordöstlichen Stadt Kidal von einem selbstgebauten Sprengkörper getroffen wurde. Am 1. Juni war ein Minusma-Konvoi in der Nähe von Kidal von mutmaßlichen Islamisten angegriffen worden. Vier jordanische Soldaten wurden verletzt, einer von ihnen starb nach der Evakuierung. Die Minusma-Mission gilt derzeit als die gefährlichste UN-Friedensmission, mehr als 270 Angehörige wurden bisher im Einsatz getötet. Derzeit nimmt die Zahl der Angriffe auf die Minusma deutlich zu.

Die Bundeswehr ist mit bis zu 1.400 Soldatinnen und Soldaten an der Mission beteiligt. Der Bundestag verlängerte das Mandat des deutschen Einsatzes im Mai um ein Jahr und erhöhte die Zahl der Truppen um bis zu 300.

Mali wird seit Jahren von Konflikten erschüttert. Vor allem im Norden des Landes sind islamistische Gruppen aktiv, die immer wieder Anschläge auf das Militär, staatliche Einrichtungen und die Zivilbevölkerung verüben. UN-General António Guterres hat davor gewarnt, dass die Lage sich noch verschlimmern könnte durch den Abzug französischer Truppen. Aufgrund von Spannungen zwischen der malischen vom Militär dominierten Übergangsregierung und Frankreich hatte Präsident Emmanuel Macron im Februar angekündigt, die französischen Truppen, die seit 2013 in Mali stationiert und an mehreren Missionen beteiligt waren, abzuziehen.