EKHN setzt sich für "Friedensprojekt Europa" ein

Darmstadt (epd). Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist Mitunterzeichnerin eines Aufrufs zur Rettung des "Friedensprojektes Europa". Der Aufruf an das EU-Parlament im Vorfeld der Wahlen im kommenden Mai sei "ein deutliches Signal, für eine konsequente Einhaltung strenger Kriterien bei Rüstungsexporten einzutreten und einer gewaltfreien Konfliktbearbeitung den Vorrang einzuräumen", erklärte der zuständige Oberkirchenrat Detlev Knoche am Freitag in Darmstadt. 

Der Aufruf werde von einem breiten Bündnis von Organisationen und Institutionen aus neun europäischen Ländern getragen, teilte die EKHN weiter mit. Unter den rund 70 Unterzeichnenden seien unter anderem Friedensgesellschaften, Kirchen, die kirchlichen Hilfswerke "Misereor" und "Brot für die Welt", die Martin-Niemöller-Stiftung, die Stiftung Weltethos sowie die Umweltorganisation Greenpeace. 

Das Bündnis kritisiert vor allem die geplanten Milliardeninvestitionen der EU in Rüstungsforschung und die Militärkooperationen mit Drittstaaten. Die EU dürfe keine Staaten aufrüsten, die Krieg führen oder Menschenrechte verletzen. Die Förderung des Friedens und der Menschenrechte dürfe nicht der Abwehr von Flucht und Migration zum Opfer fallen. Angesichts der großen Zahl gewaltsamer Konflikte fordern die Unterzeichner, die EU müsse mehr in gewaltfreie Konfliktbearbeitung investieren.