EKD-Ratsvorsitzende Kurschus formuliert Zeitansage zu Krieg und Krise

Stade (epd). Eine Zeitansage zu Krieg und Krisen ist das Thema der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, beim diesjährigen „Michaelis-Empfang“ der hannoverschen Landeskirche in Stade. Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen komme dazu am kommenden Montag (19. September) auf Einladung von Regionalbischof Hans Christian Brandy in den Norden, teilte Kirchensprecherin Sonja Domröse am Dienstag mit.

„Gesprächs- und Orientierungsbedarf gibt es aktuell mehr als genug“, sagte Regionalbischof Brandy. „Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen sind noch lange nicht überstanden. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stellt uns vor Herausforderungen, die wir noch gar nicht in Gänze übersehen.“ Dazu wolle Kurschus aus kirchlicher Perspektive Stellung beziehen. Ihr Vortrag beginnt den Angaben zufolge um 18 Uhr in der historischen Stader St.-Wilhadi-Kirche.

Kurschus trat im März 2012 das Amt der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen an. Sie wurde im November 2021 in Bremen zur Ratsvorsitzenden der EKD gewählt und ist nach Margot Käßmann die zweite Frau in dieser Position. Die 59-Jährige vertritt in diesem Amt rund 20 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland. Besonders geschätzt sind die Predigten der ruhig und überlegt auftretenden Theologin.

Zum „Michaelis-Empfang“ lädt Brandy regelmäßig Repräsentanten des öffentlichen Lebens zwischen Elbe und Weser ein, um mit Vertretern aus den neun Kirchenkreisen der Region ins Gespräch zu kommen. Das Treffen wird jährlich um den Michaelistag organisiert, der seit dem fünften Jahrhundert am 29. September als Gedenktag des Erzengels Michael gefeiert wird. Seit der Reformation wird dieser Tag in der evangelischen Kirche als „Tag des Erzengels Michael und aller Engel“ begangen.