EKD-Friedensbeauftragter fordert Eindämmung von Rüstungsexporten

Berlin (epd). Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat Maßnahmen zur Eindämmung von Rüstungsexporten gefordert. Bei der Genehmigung solcher Exporte durch den Bund sei eine deutlich "restriktivere Praxis" nötig, Exporte in Krisenregionen müssten grundsätzlich unterbunden werden, sagte der Theologe am Freitag bei der Herbsttagung der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in Berlin.

Deutschland liege nach den USA, Russland, China und Frankreich weltweit auf Platz fünf der Rüstungsexporte und sei für fünf Prozent des Welthandels mit Rüstungsgütern verantwortlich, betonte Brahms. Entscheidungen über Rüstungsexporte müssten auch deshalb aus den "Hinterzimmern der Politik" ins Parlament verlagert und so stärker kontrolliert werden.

Es sei zudem dringend erforderlich, zivile Friedens- und Entwicklungsdienste zu stärken und gewaltfreie Konfliktlösungen einzufordern, betonte Brahms: "Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten." Dafür müsse der Bund auch mehr Geld zur Verfügung stellen.

Frieden erschöpfe sich nicht in der Abwesenheit von Gewalt, sondern habe ein Zusammenleben in Gerechtigkeit zum Ziel, betonte der Theologe. An der Aufrechterhaltung einer ungerechten Weltordnung, die mit Kriegen, Klimawandel und anderem Unrecht Menschen zu Flüchtlingen mache, seien jedoch auch Christen beteiligt. Dem müsse entgegengewirkt werden.