EKD-Friedensbeauftragter Brahms: Jeder ist verantwortlich

Bremen (epd). Wer etwas für den Frieden und gegen Fluchtursachen unternehmen will, muss nach Auffassung des kirchlichen Friedensbeauftragten Renke Brahms bei sich selbst anfangen. "Wir können viel vor Ort tun", sagte der leitende Bremer Theologe am Mittwoch vor der Synode der Bremischen Evangelischen Kirche. "Wenn für ein Kilo Rinderbraten 15.000 Liter Wasser benötigt werden, bevor er bei uns auf dem Tisch steht, ist eben unser Fleischkonsum ein Teil der Wasserarmut in anderen Ländern - und eine Fluchtursache", erläuterte der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

"Letztlich geht es um unseren Lebensstil, der eben auch dazu beiträgt, dass wir in die Ursachen von Gewalt, Krieg und Flucht verwickelt sind", bekräftigte Brahms. Viele Menschen litten unter ungerechten Handels- und Wirtschaftsbeziehungen und sähen keine Perspektive der Entwicklung im eigenen Land.

Jeder Mensch sei verantwortlich für den Frieden, den er von der Welt verlange, sagte Brahms. Wie viel Macht jeder Einzelne tatsächlich habe, zeigten neuerdings die Hashtag-Bewegungen, bei denen Menschen auf der ganzen Welt zusammenfänden. Oft sei es eine Person, die mutig hinsehe, sich verantwortlich fühle und Bewegungen initiiere, die die Welt nachhaltig veränderten. "Und so funktioniert auch nachhaltige Friedensarbeit: hinschauen, sich verantwortlich fühlen und Verbündete suchen."