EKD-Friedensbeauftragter Brahms: Gegen Angst widerständig bleiben

Hamburg/Bremen (epd). Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat dazu aufgerufen, gegen Angst widerständig zu bleiben und für den Frieden einzutreten. "Die populistische Suppe der Ausländerfeindlichkeit gefährdet unsere Demokratie weit mehr als alle Flüchtlinge zusammen", sagte er in seiner Predigt am Sonntag in der Hamburger Hauptkirche St. Nikolai. In der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Norddeutschland stand der Tag in diesem Jahr unter dem Motto: "Auf dem Weg - Gerechtigkeit und Frieden".

Es sei gut, dass trotz der allgegenwärtigen Gewalt auf der Erde sich Menschen an das Friedensprojekt Europa erinnerten und für den "pulse of Europe", den Puls Europas, auf die Straße gingen, sagte der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche. Brahms rief dazu auf, mutig denen zu widersprechen, die voller Hass über Flüchtlinge herziehen. Auch müsse denen widersprochen werden, "die meinen, Gewalt sei nur mit Gewalt zu bekämpfen, denen nichts mehr einfällt, als zu den Waffen zu greifen". Dazu brauche es heute schon manchmal Mut - "aber warten wir nicht so lange, bis sich keiner mehr traut zu widersprechen".

Der Friede Jesu wolle Grenzen überwinden, integrieren und niemanden ausschließen, sagte Brahms. Wo dagegen Angst geschürt werde, "wird das Herz eng, wird der Verstand eng, da verkrampft sich die helfende Hand zur verschlossenen, schlagenden Faust".