Deutschland liefert Schützenpanzer an die Ukraine

Berlin (epd). Deutschland will Schützenpanzer vom Typ Marder an die Ukraine liefern. Wie die Bundesregierung am Donnerstagabend in Berlin miteilte, werden die USA zugleich Schützenpanzer vom Typ Bradley zur Verfügung zu stellen. Das hätten US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einem Telefonat vereinbart. Beide Länder planten, ukrainische Streitkräfte an den jeweiligen Systemen auszubilden.

Angesichts der andauernden russischen Raketen- und Drohnenangriffe auf die kritische Infrastruktur der Ukraine hätten Biden und Scholz zudem bekräftigt, das Land weiter mit Systemen zur Luftabwehr zu unterstützen. Bereits Ende Dezember hatten die Vereinigten Staaten angekündigt, der Ukraine eine Patriot-Flugabwehrraketenbatterie zu liefern. Deutschland schließe sich den USA an und stelle eine weitere Patriot-Batterie zur Verfügung.

Präsident Biden und Bundeskanzler Scholz bekundeten nach Angaben der Bundesregierung „ihre gemeinsame Entschlossenheit, der Ukraine so lange wie nötig die erforderliche finanzielle, humanitäre, militärische und diplomatische Unterstützung zu gewähren“.

Die Mehrheit der Deutschen geht laut einer Umfrage davon aus, dass der Ukrainekrieg noch einige Zeit andauern wird. 58 Prozent rechnen nicht mit einem Ende des Krieges im Jahr 2023, wie die Ergebnisse des am Donnerstag veröffentlichten „ARD Deutschland Trends“ zeigen. Nur jeder dritte Befragte (32 Prozent) erwarte ein Kriegsende noch in diesem Jahr. Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap im Auftrag der ARD von Montag bis Mittwoch bundesweit 1.314 Wahlberechtigte.

Die diplomatischen Anstrengungen zur Beendigung des Krieges seien nach Ansicht einer knappen Mehrheit der wahlberechtigten Deutschen nicht ausreichend, hieß es. 52 Prozent finden den Angaben zufolge, die diplomatischen Bemühungen der Bundesregierung gingen nicht weit genug. 34 Prozent hielten sie für angemessen, lediglich vier Prozent gingen die diplomatischen Bemühungen zu weit.

Uneins sind sich die Befragten den Angaben zufolge bei der Bewertung der Sanktionsmaßnahmen gegen Russland. 35 Prozent gaben an, dass sie nicht weit genug gingen, genau so viele hielten sie für angemessen. 19 Prozent gingen sie hingegen zu weit.

Für einen Ausbau der Waffenlieferungen aus Deutschland an die Ukraine gibt es den Angaben zufolge derzeit keine Mehrheit bei den deutschen Bürgerinnen und Bürgern. 41 Prozent der Befragten hielten die bisherige militärische Unterstützung der Ukraine für angemessen, für 26 Prozent gingen sie zu weit. Nur ein Viertel (25 Prozent) sei der Ansicht, dass die Unterstützung der Ukraine mit Waffen nicht weit genug gehe.