Deutsches Rotes Kreuz begrüßt UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen

Berlin (epd). Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) begrüßt den von mehr als 120 Staaten beschlossenen Vertrag über das Verbot von Atomwaffen. "Insbesondere mit Blick auf die Bestimmungen des humanitären Völkerrechts ist dieser Vertrag wegweisend", sagte DRK-Vizepräsident Volkmar Schön am Donnerstag in Berlin. "Zu lange waren Atomwaffen die einzigen Massenvernichtungswaffen, deren Einsatz nicht ausdrücklich völkervertragsrechtlich verboten war."

Der völkerrechtlich bindende Vertrag war in der vergangenen Woche beschlossen worden. Er untersagt den Einsatz von Atomwaffen ebenso wie deren Herstellung, Besitz, Lagerung und Stationierung. Der Vertrag wird am 20. September zur Unterzeichnung freigegeben und 90 Tage nach der Ratifizierung von 50 Staaten in Kraft treten. 

Deutschland hatte an den Verhandlungen im Rahmen der UN, die im März begonnen hatten, nicht teilgenommen. Auch die neun Atommächte, unter ihnen die USA, Russland und Nordkorea, blieben fern. DRK-Vizepräsident Schön äußerte die Hoffnung, dass der Vertrag auch in Deutschland zu weiteren Anstöße bei der Bewertung von Atomwaffen anrege. Solche Waffen dürften nie wieder eingesetzt werden.