Deutsche Polizisten werden Ende April aus Afghanistan abgezogen

Berlin (epd). Im Zuge des Abzugs der internationalen Truppen aus Afghanistan will Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Aufbauhilfe für die afghanische Polizei beenden. Die aktuell 20 deutschen Polizistinnen und Polizisten in Kabul sollen bereits zum 30. April das Land verlassen, wie ein Sprecher des Innenministeriums den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag) mitteilte. Seit März 2002 hat die Bundespolizei mit bis zu 200 Beamten den Aufbau einer zivilen und rechtsstaatlichen afghanischen Polizei unterstützt. Mehr als 80.000 afghanische Polizistinnen und Polizisten wurden aus- und fortgebildet. 

US-Präsiden Joe Biden hatte jüngst den Abzug der US-Truppen bis zum 11. September angekündigt. Auch der Nato-Rat beschloss daraufhin das Ende des internationalen Einsatzes in Afghanistan, an dem die Bundeswehr beteiligt ist. Als Abzugsdatum wird inzwischen der 4. Juli erwogen, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch mitgeteilt hatte. Die Bundeswehr sei darauf eingerichtet, relativ schnell abziehen zu können. Der Einsatz in Afghanistan begann vor fast 20 Jahren als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA.