Denkmal in Wuppertal erinnert an Deserteure im Zweiten Weltkrieg

Wuppertal (epd). Im Stadtgarten in Wuppertal-Ronsdorf wird am 1. September ein Denkmal für erschossene Deserteure im Zweiten Weltkrieg enthüllt. Anlässlich der Enthüllung wird zudem der "Ronsdorfer Geschichtspark" eröffnet, teilte die Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal mit. Das Schicksal der Wehrmachtsdeserteure sei lange Zeit ein Tabuthema gewesen, hieß es. "Auch in Wuppertal wurde nur zögerlich die Tatsache anerkannt, dass auf einem Schießstand im Ortsteil Ronsdorf zwischen 1940 und 1945 fahnenflüchtige Soldaten erschossen worden sind", erklärten die Veranstalter. Ein Schulprojekt mit der Begegnungsstätte habe den Anstoß gegeben, das Thema zu erforschen. 

Insgesamt wurden mindestens 23 Deserteure in Ronsdorf erschossen - die meisten von ihnen, weil sie sich unerlaubt von der Front entfernt hatten. Fahnenflucht oder Desertion bezeichnet das Fernbleiben eines Soldaten von militärischen Verpflichtungen in Kriegs- oder Friedenszeiten. 

Nachdem der Historiker Florian Hans mit einer wissenschaftlichen Dokumentation viele Fragen beantworten konnte, sei nun auch ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer realisiert worden, hieß es. Es beruht auf dem Entwurf einer Arbeitsgruppe mit Schülern der Erich-Fried-Gesamtschule. Das Erinnerungszeichen im Stadtgarten in Ronsdorf ergänze die dort bereits bestehende Gedenkstättenlandschaft zum Thema "Krieg und Frieden" als Lernort historischer und politischer Bildung.