DBK-Vorsitzender Bätzing: Ukraine-Krieg erschüttert die Welt

Bad Staffelstein (epd). Die Vollversammlung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK) steht ganz unter den Eindrücken des Krieges in der Ukraine. Die Menschen in Deutschland, Europa und der Welt seien erschüttert und zutiefst besorgt, sagte der Limburger Bischof und DBK-Vorsitzende Georg Bätzing, am Montag in seinem Statement zum Auftakt der Vollbersammlung in Vierzehnheiligen im oberfränkischen Bad Staffelstein.

Die DBK-Vollversammlung will zum Abschluss ihres Treffens am Donnerstag (10. März) eine „Entschließung“ auf den Weg bringen, um ein „deutliches Statement“ gegen den Ukraine-Krieg zu setzen. Bätzing sprach von einem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine, den die Welt nicht einfach auf sich beruhen lassen könne.

Weitere Schwerpunktthemen der Sitzung seien der Synodale Weg und sexueller Missbrauch, sagte Bätzing. Das Münchner Missbrauchsgutachten, das Mitte Januar veröffentlicht wurde und Hinweise auf mindestens 497 Betroffene und 235 Täter lieferte, habe es „unerträglich gemacht“ für viele Christen, in ihrer Kirche zu bleiben. Bätzing sagte, dass die Kirche Veränderung zeigen müsse, damit die Menschen wieder Vertrauen fassen könnten. Eine Frage sei auch, wie man sexuellen Missbrauch in der Kirche verhindere.

Er sei dankbar, dass auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki „wieder bei uns sein wird“, sagte Bätzing weiter. Es sei sehr dringlich, dass Woelki „deutliche Zeichen“ setze, wie er über den Dialog hinaus Veränderungen bewirken will. Die Situation im Erzbistum Köln sei „hoch angespannt“. Woelki habe bei der Vollversammlung die Gelegenheit, sich zu seiner Situation zu äußern, sagte Bätzing. Woelki hat nach einer mehrmonatigen „geistlichen Auszeit“ seinen Dienst in Köln Anfang März wieder angetreten, inzwischen aber auch Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten. Er hoffe sehr, dass es ein neues Miteinander zwischen Gläubigen und Kardinal geben werde, sagte Bätzing.

Woelki wird vorgeworfen, dass er ein Ende 2018 in Auftrag gegebenes unabhängiges Rechtsgutachten zu sexualisierter Gewalt im Erzbistum monatelang wegen angeblicher methodischer Mängel unter Verschluss hielt und stattdessen ein neues Gutachten in Auftrag gab. Eine persönliche Pflichtverletzung wurde ihm nicht nachgewiesen. Dennoch gilt das Verhältnis zwischen den Kölner Katholiken und dem Kardinal als zerrüttet.