Chemiewaffen-Ermittler schließen auf Einsatz von Chlorgas in Syrien

Den Haag (epd). In Syrien ist bei einem Angriff im Februar Experten zufolge höchstwahrscheinlich Chlorgas als Waffe eingesetzt worden. Wie die Organisation für das Verbot von chemischen Waffen (OPCW) am Mittwoch in Den Haag mitteilte, zogen Inspektoren den Schluss nach Untersuchungen in Sarakib in der Provinz Idlib. In dem Ermittlungsbericht finden sich jedoch keine Angaben darüber, wer für den Einsatz des verbotenen Stoffs verantwortlich war. Das gehört nicht zum Mandat.

OPCW-Ermittler fanden demnach unter anderem zwei Zylinder, die Chlorgas enthalten hatten. Proben in der Umgebung des Stadtviertels Al Talil, Zeugenaussagen und Symptome von Krankenhaus-Patienten kurz nach dem Angriff am 4. Februar bestätigen laut OPCW den Einsatz von Chlorgas.

Der Generaldirektor der OPCW, Ahmet Üzümcü, erklärte: "Ich verurteile den anhaltenden Einsatz von chemischen Stoffen als Waffe seitens jeglicher Partei, aus jeglichem Grund, unter jeglichen Umständen. Solche Taten verstoßen gegen das klare Verbot von chemischen Waffen." Die OPCW überwacht die Einhaltung der Chemiewaffen-Konvention, die die Produktion, den Besitz und den Einsatz chemischer Waffen verbietet. 192 Staaten sind dem Vertrag beigetreten und damit Mitglied der Organisation, darunter auch Syrien.