Caritas beklagt weltweit hohe Zahl von Kindersoldaten

Freiburg/Frankfurt a.M. (epd). Das Hilfswerk Caritas international beklagt eine seit Jahren gleichbleibend hohe Zahl von Kindersoldaten. Anlässlich des bevorstehenden Aktionstages gegen den Einsatz von Kindern in Kriegen wies die Organisation am Dienstag darauf hin, dass weltweit laut Schätzungen der Vereinten Nationen nach wie vor 250.000 Jungen und Mädchen zum Kämpfen gezwungen werden. Der Leiter des Hilfswerks, Oliver Müller, forderte ein größeres internationales Engagement im Kampf gegen den Einsatz von Minderjährigen in bewaffneten Konflikten.

Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes macht für die hohe Zahl an Kindersoldaten insbesondere die Eigenarten moderner Kriege verantwortlich. Kriege würden immer seltener zwischen zwei Staaten und immer öfter innerhalb von Staaten zwischen Bürgerkriegsparteien geführt, erklärte Müller. "Mit diesem Trend geht eine zunehmende Missachtung des Völkerrechts einher, die sich in ihrer grausamsten Form im Einsatz von Kindersoldaten zeigt."

Auch vor humanitären Helfern mache die Gewalt nicht halt. So seien im vergangenen Jahr zwei Caritas-Mitarbeiter, die in Hilfsprojekten für ehemalige Kindersoldaten im Ost-Kongo arbeiteten, entführt worden.