Bürgerinitiative protestiert gegen Militärnutzung der Heide

Haldensleben (epd). Die Bürgerinitiative Offene Heide demonstriert am Sonntag mit dem 281. Friedensweg weiter für eine zivile Nutzung der Colbitz-Letzlinger Heide. Da an diesem Tag auch die Ökumenische Friedensdekade unter dem Motto "Kriegsspuren" beginnt, soll es zum Auftakt auch Worte aus der Kirche geben, wie die Organisatoren am Mittwoch mitteilten. Die Teilnehmer treffen sich in Hütten, einem Ortsteil von Haldensleben. Geplant sei eine Wanderung zum Ohre-Heide-Kanal. Durch den "militärischen Missbrauch der Heide" werde eine Verschlechterung der Trinkwasserqualität hier billigend in Kauf genommen, kritisierte die Initiative. 

Das Motto der Friedensdekade "Kriegsspuren" meine zudem nicht nur die allgegenwärtigen Spuren der Kriege, sondern auch Spuren, die zu neuen Kriegen hinführten, hieß es. Dazu gehöre der Truppenübungsplatz "Altmark" mit dem Gefechtsübungszentrum Heer und der militärischen Übungsstadt Schnöggersburg, kritisierte die Organisatoren. Schnöggersburg ist eine künstlich errichtete Stadt mitten in der Heide, deren komplette Fertigstellung bis 2020 geplant ist. Die Bundeswehr investiert 140 Millionen Euro in den Bau dieses "Urbanen Ballungsraums". Bereits in zwei Jahren sollen die ersten Soldaten zwischen den Häusern erstmals trainieren können.  

Die Bürgerinitiative Offene Heide, die 1993 ins Leben gerufen wurde, war Ende August für ihre Beharrlichkeit, ihren Mut und ihren mehr als 20-jährigen Protest mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet worden.