Bündnis fordert vom Bund Engagement gegen Einsatz von Kindersoldaten

Duisburg/Berlin (epd). Die Kindernothilfe und das Deutsche Bündnis Kindersoldaten fordern von der Bundesregierung Maßnahmen gegen den Einsatz von Kindern und Jugendlichen als Soldaten. "Der Einsatz von Kindersoldaten kann weltweit nur durch klare Grenzen verhindert werden. So müssen alle Staaten das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre anheben", erklärte der Kinderrechtsexperte der in Duisburg ansässigen Kindernothilfe und Sprecher des Deutschen Bündnis Kindersoldaten, Frank Mischo, am Mittwoch anlässlich der sogenannten Roten-Hand-Aktion im Bundestag in Berlin. Seit dem Jahr 2012 fanden solche Aktionen statt: Mehrere hundert Abgeordnete aller Parteien und zahlreiche Minister hatten einen roten Handabdruck abgegeben und damit die Forderungen der Aktion unterstützt. 

Auch in Deutschland müsse das Rekrutierungsalter von 17 auf 18 Jahre erhöht werden, erklärte das Bündnis. "Nach dem Bericht des Wehrbeauftragten der Bundeswehr sollte die Rekrutierung Minderjähriger die Ausnahme sein. Stattdessen hat sich ihre Anzahl von 689 im Jahr 2011 auf 1.946 im Jahr 2016 fast verdreifacht", sagte Mischo. Außerdem sei es nötig, dass ehemaligen Kindersoldaten, die nach Deutschland fliehen, hier Asyl gewährt werde. Leider verweigere das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Kindern und Jugendlichen mit diesem Schicksal immer wieder die Anerkennung als Flüchtling, hieß es.  

In dem Deutschen Bündnis Kindersoldaten sind Organisationen wie Terre des Hommes, Kindernothilfe, Unicef, Missio, Deutsche Friedensgesellschaft und Lutherischer Weltbund vertreten. Der "Rote-Hand-Tag" erinnert an den Gedenktag zum Inkrafttreten eines Zusatzprotokolls zur UN-Kinderrechtskonvention vom 12. Februar 2002. Es soll Kinder und Jugendliche vor Krieg und Gewalt schützen.