Bremer Pastor und Pazifist Finck liest aus seiner Autobiografie

Bremen (epd). Der evangelische Pastor und Pazifist Ulrich Finckh (91) will im März aus seiner Autobiografie "Pimpf, Pfarrer, Pazifist" lesen, die vergangenes Jahr im Bremer Donat-Verlag erschienen ist. Dazu lädt der Soziale Friedensdienst (SFD) am 18. März ab 19 Uhr in seine Räume im Bremer Dammweg 18-20 ein. Er lese zusammen mit seiner Tochter Ute Finck-Krämer, von 2013 bis 2017 für die SPD im Bundestag, teilte der SFD am Montag mit. Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, und Finckhs Verleger Helmut Donat wollen über das Leben und das Werk des Theologen sprechen.

Der emeritierte Pastor der Bremischen Evangelischen Kirche ist Mitbegründer des Sozialen Friedensdienstes in der Hansestadt und hat sich in der Vergangenheit bundesweit als "Zivi-Pastor" einen Namen gemacht. Finckh war über Jahrzehnte Vorsitzender der "Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen" und Mitglied im Bundesbeirat für den Zivildienst. Mit ihm hat der SFD in Bremen eine der bundesweit ersten Freiwilligenagenturen gegründet.

Finckh wurde 1927 in Heilbronn geboren. Was Krieg bedeutet, hat er am eigenen Leib durchlitten: Mit 15 Jahren wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen. Danach folgten Arbeitsdienst, Kriegsmarine und Infanterie. Nach Kriegsdienst und amerikanischer Kriegsgefangenschaft studierte er in Marburg, Mainz und Göttingen Theologie.

Sein erstes Pfarramt übernahm Finckh im rheinhessischen Mettenheim. Später arbeitete er als Studentenpfarrer in Hamburg und dann als Gemeindepfarrer in Bremen-Horn. In der Nachkriegszeit beobachtete der in der Gustav-Heinemann-Initiative engagierte Bürgerrechtler mit Skepsis den Aufbau der Bundeswehr. Für sein zivilgesellschaftliches Engagement bekam Finckh den Gustav-Heinemann-Bürgerpreis und den Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union.