Brahms: Kirchen könnten Ukraine-Konflikt entschärfen

Loccum (epd). Die Kirche kann nach Ansicht des Friedensbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, zur Entschärfung des Russland-Ukraine Konflikts einen Beitrag leisten.  Das Gespräch suchen, Räume für einen Dialog schaffen, Vertrauen bilden, aber auch sich gegenseitig zuhören und wahrnehmen - dies seien mögliche Wege für eine Deeskalation, sagte Brahms am Wochenende bei einer Studientagung in der Evangelischen Akademie Loccum.

Bei der Tagung ging es um die Frage, wie der nun schon seit annähernd vier Jahre andauernde Krieg in der Ost-Ukraine entschärft werden kann und welche Rolle die Kirchen dabei spielen können. Vertreter russischer und ukrainischer Kirchen diskutierten drei Tage lang mit deutschen Theologinnen und Theologen sowie Vertretern der Konferenz Europäischer Kirchen.

"Es ist deutlich geworden, wie wichtig es dabei ist, die doch sehr unterschiedliche Situation im Osten Europas deutlich wahrzunehmen", sagte Brahms. Dazu gehöre auch die Rolle der Kirchen in der Ukraine und Russland, aber auch in Deutschland. "Leider ist, auch in der evangelischen Friedensarbeit, der Blick in die Länder des Ostens, dabei derzeit nicht mehr so ausgeprägt", fügte Brahms hinzu.

Bischof Eduard Khegay von der Evangelisch-methodistischen Kirche in Eurasien betonte, dass die Vermittlung und das Gespräch zwischen den Konfliktparteien die Rolle der Kirchen ausmachten. Heikki Huttunen, der Generalsekretär der Konferenz Europäischer Kirchen, sagte: "Wir haben es hier mit keinem religiösen Konflikt zu tun, aber die Kirchen könnten ein Teil der Lösung werden."