Bischof Hein: Christen in Syrien hoffnungsvoll

Kassel (epd). Unter vielen Christen in Syrien gibt es nach Einschätzung des kurhessischen Bischofs Martin Hein derzeit eine positive Stimmung. "Die Hoffnung, dass es bergauf geht, überwiegt", sagte Hein am Montag nach der Rückkehr von der Reise einer kleinen kurhessischen Delegation zur befreundeten rum-orthodoxen Kirche von Antiochia, die in Syrien und ihm Libanon verbreitet ist. "Ein normales, friedliches Leben scheint wieder möglich zu sein", bestätigte auch Ökumenedezernentin Claudia Brinkmann-Weiß, die ebenso zur Delegation gehörte wie der Koordinator der Syrienhilfe der EKKW, Dekan Martin Lückhoff.  

Im "Tal der Christen" nahe Homs habe man viele Bauprojekte und eine florierende Jugendarbeit der Kirche gesehen, sagte Hein. Allerdings gebe es noch nicht in allen Teilen Syriens Frieden, obwohl Präsident Assad fest im Sattel sitze. Der derzeitige Frieden sei lediglich militärisch abgesichert. Zudem, so Brinkmann-Weiß, drohe das Land in unterschiedliche Regionen mit eigenen Kriegsherren zu zerfallen.

Beeindruckt sei die Delegation auch von der Wirkung der Spenden gewesen, die über die Syrienhilfe in Deutschland gesammelt wurden. Man habe bei dem Besuch auch Geld dabeigehabt und persönlich übergeben, da es schwierig sei, Gelder nach Syrien zu überweisen, sagte Brinkmann-Weiß. Mit Hilfe der Spenden werde derzeit eine Herzintensivstation im Al Hosn-Hospital im "Tal der Christen" aufgebaut, das auch Muslimen offenstehe, berichtete Hein. Zudem würden von den Spenden syrische Priester unterstützt sowie Theologiestudenten an der orthodoxen Universität in Balamand im Libanon.