Bericht: 520 afghanische Ortskräfte können nach Deutschland kommen

Hannover/Berlin (epd). Die Bundesregierung stellt einem Zeitungsbericht zufolge 520 afghanischen Ortskräften, die in Diensten der Bundeswehr standen, eine Aufnahme in Deutschland in Aussicht. "Im Falle einer Gefährdung und nach Überprüfung durch die Sicherheitsbehörden würden sie und ihre Kernfamilien eine Aufnahmezusage erhalten", zitierte das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Mittwoch) einen Sprecher des Innenministeriums. Zur Kernfamilie zählten jeweilige Ehepartner sowie ledige minderjährige Kinder.

Der Geschäftsführer der Flüchtlingshilfsorganisation "Pro Asyl", Günter Burkhardt, mahnte, die Ortskräfte "schnell und unkompliziert" nach Deutschland zu holen. "Denn wir müssen davon ausgehen, dass sie auch noch nach Jahren verfolgt würden."

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte in der vergangenen Woche die Aufnahme von Ortskräften angekündigt und erklärt: "Wir reden hier von Menschen, die zum Teil über Jahre hinweg auch unter Gefährdung ihrer eigenen Sicherheit an unserer Seite gearbeitet, mitgekämpft und ihren persönlichen Beitrag geleistet haben." Sie empfinde es daher "als eine tiefe Verpflichtung der Bundesrepublik Deutschland, diese Menschen jetzt nicht schutzlos zurückzulassen".