Bätzing: "Die weltweite Kirche kennt keine Fremden"
Limburg (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat jeder Form von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus eine Absage erteilt. „Die weltweite Kirche kennt keine Fremden. Wir gehören zusammen und kennen eine gemeinsame Berufung, nämlich Jesus und seinem Lebensbeispiel zu folgen“, sagte der Limburger Bischof am Freitag in seiner Predigt zu Allerheiligen.
Wer heute meine, als Katholik bedeute Nächstenliebe, sich nur um die Angehörigen eines Volkes zu kümmern, liege grundlegend falsch. Vorstellungen und Gedankengut, die Europa oder Deutschland wie eine geschlossene Festung sehen, seien in keiner Weise aus der Geschichte begründbar, geschweige denn tragfähig für die Zukunft. „Da ich katholisch bin, bedeutet Europa für mich Neugierde, Offenheit, Begegnung und Integration von unterschiedlichen Kulturen. Das hat uns immer gekennzeichnet und es macht Europa so besonders“, sagte Bätzing.
Zum Allerheiligenfest gedenken Gläubige der Heiligen, die in der katholischen Kirche verehrt werden. „Wenn wir heute der Heiligen der Kirche gedenken, dann sollten wir zugleich bedenken, dass die meisten von ihnen aus weiter Ferne über die Brücke des Glaubens zu uns gekommen sind und doch wie selbstverständlich zu uns gehören, zur großen Familie der Glaubenden“, sagte Bätzing.
Allerheiligen und Allerseelen sind Gedenk- und Trauertage am Ende des Kirchenjahres, die die Menschen trösten sollen, etwa wenn der Verlust eines Angehörigen zu beklagen war.