Auszeichnung für Projekt "Ferien vom Krieg" wird ausgesetzt

Hannover (epd). Die Verleihung des mit 5.000 Euro dotierten Friedenspreises Sievershäuser Ermutigung an „Ferien vom Krieg“ wird ausgesetzt. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Coronasituation haben sich die Verantwortlichen im Einvernehmen mit dem Preisträger dazu entscheiden, die für den 12. Dezember geplante Veranstaltung abzusagen, teilte das Antikriegshaus am Montag mit. Eine angemessene und würdige Feier wäre unter den derzeitigen Bedingungen nicht verantwortbar. Diese soll im Frühling oder Frühsommer nachgeholt werden.

„Ferien vom Krieg“ hat den Angaben zufolge 1994 während der Kriege im ehemaligen Jugoslawien begonnen, serbische, kroatische und bosnische Kinder zu gemeinsamen Ferienwochen am Meer einzuladen, und hat so mit dazu beigetragen, dass in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens Versöhnungsprozesse in Gang kommen können. Seit 2004 treffen sich junge Leute aus den drei Ländern zu gemeinsamen Friedenscamps und Aktivitäten. Mittlerweile ist daraus das Netzwerk „Youth United in Peace“ hervorgegangen, das länderübergreifend arbeitet und in dem junge Menschen die Verständigung untereinander suchen.

Seit 2002 wurde das Projekt auf Israel und Palästina ausgeweitet. Dort organisiert „Ferien vom Krieg“ Workshops in Drittländern, wo sich Teilnehmende aus Israel und Palästina in einem neutralen geschützten Raum auf Augenhöhe begegnen können. Schon mehr als 2.300 Teilnehmer haben sich seitdem in Deutschland getroffen, traten in einen intensiven Dialog über die eigene und kollektive Geschichte und konnten gemeinsam die aktuelle politische Situation beleuchten.