Ausstellung zur Verfolgung von Zeugen Jehovas im Kulturhaus RomnoKher

Mannheim (epd). Der Landesverband Baden-Württemberg des Verbands Deutscher Sinti und Roma ist Gastgeber der Ausstellung "Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas 1933-1945" in Mannheim. Die Dokumentation werde am 24. Januar (17 Uhr) anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Kulturhaus RomnoKher in Mannheim eröffnet, teilte der Verband am Mittwoch mit. Sie bleibt bis 16. Februar zu sehen.

Erstellt hat die Ausstellung das NS-Dokumentationszentrum München. Sie war erstmals 2018 in München zu sehen gewesen und widmet sich am Beispiel München der Geschichte der im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Zeugen Jehovas und ihrem Widerstand gegen die NS-Diktatur. Der Autor und Kurator der Ausstellung, Christoph Wilker, wird auch bei der Eröffnung in Mannheim sprechen.

Die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas, auch "Internationale Bibelforscher" genannt, war den Angaben zufolge unter den ersten Gruppen, die von den Nationalsozialisten bereits 1933 verboten und systematisch verfolgt wurden. Etwa 2.800 Zeugen Jehovas aus Deutschland und 1.400 weitere aus dem vom Nationalsozialismus besetzten Europa waren in Konzentrationslagern inhaftiert. Mindestens 1.600 kamen um, darunter sind auch die fast 300 wegen Kriegsdienstverweigerung hingerichteten Zeugen Jehovas.

Aus Mannheim wurden nach aktuellem Forschungsstand 109 Zeugen Jehovas in unterschiedlicher Form Opfer des Nationalsozialismus, teilte der Landesverband mit. Mindestens neun von ihnen wurden ermordet oder kamen durch die Verfolgung zu Tode.