Ausstellung zeigt Beispiele ziviler Konfliktlösungen

Bremen (epd). Zivile Konfliktlösungen stehen im Mittelpunkt einer Wanderausstellung, die von Montag an (13. August) im evangelischen Informationszentrum "Kapitel 8" in der Bremer Innenstadt zu sehen ist. "Krieg hat in unserer Welt allzu oft das letzte Wort, wenn Politik und Diplomatie versagt haben - und bietet doch nie eine Lösung", sagte am Donnerstag der Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Dittmar Schütt. Unter dem Titel "Frieden geht anders" ist die Ausstellung nicht nur im "Kapitel 8" untergebracht, sondern teils auch im Franziskussaal der katholischen Propsteikirche Sankt Johann im Schnoor.

Die Ausstellung will anhand historischer Beispiele aufzeigen, wie in Konflikten zivile Mittel zum Frieden führten. 31 Banner und vier Medienstationen erläutern unter anderem den Friedensschluss 1992 in Mosambik, wo Verhandlungen zu einem Ende des 15-jährigen Bürgerkriegs mit 900.000 Toten und fünf Millionen Flüchtlingen führten.

"Es war gelungen, das Einende, das Verbindende zwischen den Konfliktparteien zu erarbeiten", wird der Vermittler Andrea Riccardi von der christlichen Gemeinschaft Sant' Egidio in Rom zitiert. Andere Beispiele friedlicher Konfliktlösung sind die Überwindung der Apartheid in Südafrika, die Beendigung des Bürgerkriegs im westafrikanischen Liberia und die Gründung der "Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" 1973, die zur Entschärfung des Ost-West-Konflikts in Europa beitrug.

Krieg bedeute Mord, Vergewaltigung, Völkerrechtsbrüche, Hunger und Tod in den Krisenregionen von Somalia und von Afghanistan über Syrien bis in die Ukraine, sagte Schütt. Viele dieser Konflikte seien schon aus den Schlagzeilen verschwunden. "Andere spüren wir hautnah, weil betroffene Menschen zu uns nach Europa fliehen und bei uns Schutz suchen." Unter www.friedensbildung.de gibt es Unterrichtsmaterial wie Planspiele, mit denen ein Ausstellungsbesuch beispielsweise in der Schule vertieft werden kann.