Aus Afghanistan nach Schwielowsee: Bundeswehr öffnet "Haus Benedikt"

Potsdam (epd). Vertreter von Bundeswehr und Militärseelsorge weihen am kommenden Dienstag in Schwielowsee bei Potsdam das „Haus Benedikt“ aus Teilen der Kapelle im früheren afghanischen Camp Marmal ein. Veteranen- und Reservistenverbände sowie die Bundeswehr selbst erhielten damit einen Ort, an dem der Verstorbenen gedacht und für den Frieden gebetet werden könne, sagte der evangelische Militärbischof Bernhard Felmberg dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auf Felmbergs Initiative hin wurden Teile des „Hauses Benedikt“ aus dem Feldlager Masar-i-Scharif nach dem Abzug der deutschen Truppen im vergangenen Jahr nach Brandenburg gebracht.

Seit 2007 war das „Haus Benedikt“ Felmberg zufolge im Camp Marmal ein Ort der Ruhe, des Gebets und des Gedenkens. Dort fanden den Angaben zufolge regelmäßig Andachten und Gottesdienste statt. Der Nachbau auf dem Gelände des Einsatzführungskommandos bei Potsdam sei ziemlich originalgetreu, allerdings etwas kleiner.

In dem siebeneckigen Haus, in dem bis zu 30 Menschen Platz finden, wurden unter anderem der auch in Afghanistan genutzte Altar und Fenster der dortigen Kapelle verbaut. Den Wiederaufbau innerhalb rund eines Jahres bezeichnete Felmberg als „Pionierleistung“.

Auch künftig sollen dort Andachten sowie Gottesdienste zu besonderen Tagen wie Karfreitag oder dem Volkstrauertag stattfinden. Durch eine Kollektenaktion wurde den Angaben zufolge zudem eine neue Glocke angeschafft, die zu bestimmten Anlässen an die Verstorbenen der Bundeswehr erinnern soll. 59 deutsche Soldaten verloren während des 20-jährigen Afghanistaneinsatzes der Bundeswehr ihr Leben.