Aufruf zum Schutz von Kriegsdienstverweigerern

Frankfurt a.M. (epd). Vor der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin haben Vertreter von 30 Organisationen aus Europa zum Schutz von Kriegsdienstverweigerern aus Russland, Belarus und der Ukraine aufgerufen. Der Protest am Montag war Teil einer bundesweiten Aktionswoche zum internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerer, wie die Organisatoren mitteilten.

Rudi Friedrich vom Netzwerk für Kriegsdienstverweigerer Connection forderte, Deserteuren und Kriegsdienstverweigerern aus der Ukraine, Russland und Belarus einen Flüchtlingsschutz innerhalb der Europäischen Union zu garantieren. Tareq Alaows, flüchtlingspolitischer Sprecher von Pro Asyl kritisierte, Menschen, die vor dem Wehrdienst eines Terrorregimes fliehen, drohe nach den Plänen der EU die Abweisung an den Grenzen.

Eine Petition, die den Schutz und das Recht auf Asyl für Kriegsdienstverweigerer aus den drei Ländern fordert, wurde in Berlin an Vertreter der Europäischen Kommission übergeben. Etwa 48.000 Menschen hatten sie unterschrieben.

Michael Zimmermann, Vorstandsmitglied in der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) sagte: „Du sollst nicht töten, steht in der Bibel. Niemand darf gegen sein Gewissen gezwungen werden, auf einen Menschen zu schießen. Wer sich deshalb dem Militärdienst entzieht, braucht unsere Unterstützung und eine großzügige Gewährung von Asyl.“