Antrag: Moorsoldatenlied soll immaterielles Kulturerbe werden

Esterwegen, Kr. Emsland (epd). Die Gedenkstätte Esterwegen im Emsland hat beantragt, das Lied „Wir sind die Moorsoldaten“ in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufzunehmen. „Das Moorsoldatenlied ist vor 90 Jahren im KZ Börgermoor im Emsland durch Häftlinge komponiert und gesungen worden“, erklärte am Freitag Landrat Marc-André Burgdorf (CDU) als Vertreter der Gedenkstätte. Das sei ein symbolträchtiger Akt gegen ein Unrechtsregime gewesen.

„Heute ist es weltweit verbreitet und das wohl bekannteste Lied aus den Konzentrationslagern“, bekräftigte der Vorstandsvorsitzende der Gedenkstätten-Stiftung. Mittlerweile existierten mehr als 500 Versionen des Liedes, das zudem in zahlreiche Sprachen übersetzt worden sei.

Mit ihrer letzten Strophe „Ewig kann's nicht Winter sein“ drücke das Lied die Hoffnung auf eine bessere Zukunft aus, auf die Überwindung von Gewalt, Terror und Diktatur, hieß es. Mit Blick auf das Weltgeschehen sei das auch heute noch hochaktuell.

Das Lied wurde am 27. August 1933 zum ersten Mal vor Publikum gesungen. Die Gedenkstätte Esterwegen will das 90. Jubiläum der Uraufführung in ihren sozialen Medien und vor Ort vielfältig begleiten.

Die Unesco unterstützt seit 20 Jahren die Weitergabe, die Dokumentation und den Erhalt lebendiger Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, Naturwissen, von Handwerkstechniken und mündlichen Überlieferungen. Deutschland gehört dem Unesco-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes seit zehn Jahren an. Über Neuaufnahmen in das bundesweite Verzeichnis wird im Frühjahr 2025 entschieden.