Aktivisten blockieren Rüstungsfirma in Kassel

Kassel (epd). Mehrere Aktivisten der Gruppe "Rheinmetall entwaffnen" haben am Freitagmorgen nach Angaben der Polizei Zufahrten zu dem Kasseler Rüstungsbetrieb Krauss-Maffei Wegmann blockiert und Kundgebungen in der Kasseler Innenstadt veranstaltet. Ein Polizeisprecher sprach von einer Gesamtteilnehmerzahl im unteren dreistelligen Bereich. Die Blockaden und Kundgebungen seien, abgesehen von kleineren Rangeleien, friedlich verlaufen. Bei den Blockaden handele es sich um eine nicht angemeldete Aktion. 

Mit der Blockade wolle man den Anfang vom Ende der deutschen Kriegsindustrie einläuten, hieß es in einer Mitteilung der Aktivisten. Kriegsgerät aus Kassel sei weltweit im Einsatz, so etwa in Syrien und dem Nordirak, wo Erdogan mit deutschen Waffen gegen Kurden kämpfe. Im Jemen seien deutsche Exporte mitverantwortlich für die schlimmste humanitäre Katastrophe der Gegenwart. 

Die Blockierer setzten bei ihrer Blockade nach eigenen Angaben aufblasbare Würfel mit mehreren Kubikmetern Volumen ein, außerdem war ein selbst gebauter Panzer Teil der Aktion. Viele Angestellte seien daran gehindert worden, dass Werk zu betreten, erklärten die Blockierer. Dies konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen, wies aber darauf hin, dass es mehrere Eingänge zum Werk gebe.