Äthiopien lässt mehrere Fahrer von UN-Hilfstransporten frei

Frankfurt a.M./New York (epd). Äthiopien hat mehrere Fahrer von UN-Hilfstransporten freigelassen. 34 der 70 in der vergangenen Woche festgenommenen Fahrer seien wieder frei, sagte ein UN-Sprecher am Montag (Ortszeit) in New York. Der Grund für die Festnahmen blieb weiter unklar. Die äthiopische Regierung steht in der Kritik, Hilfslieferungen in den umkämpften Norden des Landes zu blockieren.

Äthiopische Behörden hatten die Fahrer, die als Subunternehmer für die UN arbeiteten, ohne Angabe von Gründen in Semera, der Hauptstadt der Krisenregion Afar, festgesetzt. Zuvor waren bereits zehn äthiopische UN-Mitarbeiter festgenommen worden. Sie wurden dem Sprecher zufolge noch nicht freigelassen. Die Vereinten Nationen forderten die Freilassung aller Mitarbeiter und Fahrer. Die Hilfskonvois, die in die Kriegsregion Tigray in Nordäthiopien geschickt werden, müssten ihr geplantes Ziel auch erreichen.

Die äthiopische Regierung hatte in der Vergangenheit Hilfsorganisationen beschuldigt, Waffen für Rebellen in den Norden des Landes zu transportieren. Beweise dafür gab es nicht. In Nordäthiopien liefern sich bewaffnete Gruppen aus verschiedenen Regionen und Regierungstruppen seit einem Jahr heftige Kämpfe, die eine humanitäre Krise verschärft haben. UN-Schätzungen zufolge hungern etwa 400.000 Menschen in der an Afar grenzenden Region Tigray.