Aachener Friedenspreis lehnt Bundeswehreinsatz in Syrien ab

Aachen (epd). Der friedenspolitische Verein "Aachener Friedenspreis" hat an die Abgeordneten des Bundestages appelliert, eine Beteiligung an einem Militäreinsatz in Syrien abzulehnen. "Krieg ist immer die falsche Antwort", erklärte Pressereferentin Lea Heuser am Mittwochabend in Aachen. Die militärische Option treibe die Gewalt- und Terrorspirale nur noch weiter voran.

Der nach den Terroranschlägen am 9. September 2001 in den USA begonnene "Krieg gegen den Terror" habe bisher zu über einer Million Toten geführt, sagte Heuser. Die Folgen seien zerschlagene Staaten, stetig wachsende Fluchtbewegungen sowie eine Zunahme von Terroranschlägen. Den Kriegseinsatz in Syrien als Reaktion auf die Attentate von Paris bezeichnete Heuser als kurzsichtigen Aktionismus.

Der Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" treffe vor allem die Zivilbevölkerung, schüre weiteren Hass und zwinge Menschen zur Flucht, mahnte das Vorstandsmitglied Benedikt Kaleß. Die Beteiligung der Bundeswehr, welche der Bundestag am Freitag beschließen will, werde auch die Anschlagsgefahr in Deutschland erhöhen. "Dieser Krieg ist völkerrechtswidrig und weder durch ein UN-Mandat noch anderweitig legitimiert", betonte der Sprecher des "Aachener Friedenspreises".

Der Verein verleiht seit 1988 am 1. September, dem Antikriegstag, den Aachener Friedenspreis an Menschen, die sich für eine friedliche Welt einsetzen. Der Aachener Friedenspreis wird von rund 50 kirchlichen, politischen, gewerkschaftlichen und gesellschaftlichen Gruppen sowie etwa 350 Einzelpersonen getragen.