Aachener Friedenspreis kritisiert Nato-Großmanöver

Aachen (epd). Der Trägerverein des Aachener Friedenspreises hat das für das Frühjahr in Europa geplante große Militärmanöver "Defender 2020" scharf kritisiert. "Dieses Manöver stellt eine massive Bedrohung und Gefährdung des Friedens in Europa dar", heißt es in einem am Sonntag in Aachen veröffentlichten Appell der Mitgliederversammlung des Aachener Friedenspreises. Die Stoßrichtung dieses mit 37.000 Soldaten größten Manövers in den letzten 20 Jahren sei unzweifelhaft gegen Russland gerichtet.

Mit dem Manöver "DEF 20", an dem 19 Nato-Länder beteiligt sind, soll den Angaben zufolge eingeübt werden, wie ein militärischer Großverband quer durch Europa ins Baltikum und nach Polen verlegt werden kann. Darüber hinaus soll die Belastbarkeit der deutschen Infrastruktur getestet werden, das heißt, ob Straßen und Brücken den schweren Kampfpanzern auf Militärtiefladern standhalten. Deutschland werde dabei als mögliche Basis für Operationen, rückwärtiges Einsatzgebiet und Drehscheibe der Unterstützung dienen, hieß es. 

Der Friedenspreis-Verein warnte zudem vor verheerenden ökologischen Auswirkungen des Manövers auf Umwelt und Klima durch Abgase, Flächenzerstörungen und Ressourcenverbrauch. Er appellierte an die Mitglieder des Bundestages, die Beteiligung Deutschlands an diesem Manöver zu verhindern und rief zu Protestaktionen auf.