45 Millionen Menschen unmittelbar von Hungersnot bedroht

Berlin, Rom (epd). Klimakrise, Konflikte und Corona lassen die Zahl der Menschen am Rande einer Hungersnot nach Warnungen des Welternährungsprogramms ansteigen. Weltweit seien 45 Millionen Menschen akut bedroht, erklärte das WFP am Montag in Rom. Zu Beginn des Jahres war die Zahl auf 42 Millionen geschätzt worden, 2019 waren 27 Millionen Menschen betroffen.

„Zig Millionen Menschen blicken in den Abgrund“, erklärte Exekutivdirektor Martin Beasley. Schon der kleinste Stoß könnte sie über den Rand stürzen lassen, mahnte das WFP. Betroffen seien 45 Millionen Frauen, Männer und Kinder in 43 Ländern der Erde.

Die Zunahme der besonders Gefährdeten in diesem Jahr um weitere drei Millionen geht den Angaben zufolge besonders auf die Not in Afghanistan zurück, wo schon vor dem harten Winter fast die Hälfte der Bevölkerung nicht satt wird. Das WFP verwies unter anderem auch auf die anhaltenden Konflikte im Jemen und in Syrien, die Gewalt und Not im Norden Äthiopiens und die katastrophale Dürre in Madagaskar aufgrund des Klimawandels.

Sofortige Finanzhilfen von sieben Milliarden US-Dollar könnten die Menschen wieder vom Abgrund zurückreißen, betonte die Organisation. Damit wäre eine Mahlzeit pro Tag über ein Jahr hinweg zu finanzieren. Ohne Nothilfe drohe hingegen der Hungertod.