2015 höchste Zahl an Binnenflüchtlingen registriert

London/Genf (epd). Knapp 41 Millionen Menschen weltweit sind einer neuen Untersuchung zufolge Ende 2015 in ihrem eigenen Land auf der Flucht vor Konflikt und Gewalt gewesen. Eine höhere Zahl von Binnenflüchtlingen sei niemals zuvor registriert worden, teilte das Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) am Mittwoch in London mit. Die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen auf der Welt hätten die Entwicklung ausgelöst.

Nach Angaben der Fachleute ist die Zahl der Binnenflüchtlinge in etwa doppelt so hoch wie die Zahl der gut 20 Millionen Flüchtlinge. Binnenflüchtlinge im Sinne des Völkerrechts suchen im eigenen Land Zuflucht vor Gewalt und Krieg. Flüchtlinge hingegen überwinden die Grenze ihres Heimatlandes um sich in einem anderen Land in Sicherheit zu bringen.

Im Laufe des Jahres 2015 flüchteten den Angaben nach neu 8,6 Millionen Männer, Frauen und Kinder innerhalb von 28 Ländern vor Kämpfen und Brutalität. Besonders die Bürgerkriege in Syrien, Jemen und Irak hätten im vergangenen Jahr viele Menschen zum Verlassen ihrer Heimatstätte gezwungen.

Die Fachleute geben besonders Terrormilizen wie dem Islamischen Staat Schuld an den Vertreibungen. Der Islamische Staat kontrolliert viele Regionen im Irak und in Syrien herrscht mit Terror und Gewalt. Zugleich schätzt das Institut die Zahl der Menschen, die 2015 vor Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Dürren flüchteten, auf mehr als 19 Millionen.

Das IDMC ist nach eigenen Angaben das führende Forschungszentrum, das sich mit Fragen von Vertreibung und Flucht auseinandersetzt. Sitz des Zentrums, das vom Norwegischen Flüchtlingsrat unterstützt wird, ist Genf.