Friedensbildung in Schule und Gemeinde (2019)

VORWORT
Liebe Leserinnen und Leser,
Friedensbildung und Friedenserziehung sind grundsätzliche Bestandteile evangelischer Bildung. Ihnen darf und muss im Religionsunterricht und im Alltag von Schule, Gemeinde und Jugendarbeit ein fester Platz eingeräumt werden.

Der Friedensbotschaft von Jesus Christus sieht sich unsere Landeskirche in besonderer Weise verpflichtet. „Die Kirche tritt für den Frieden in der Welt ein, indem sie zuallererst den Frieden Gottes bezeugt […]. Jesus pries die Friedenstifter glückselig, ‚denn sie werden Gottes Kinder heißen‘ (Mt. 5,9). Vor seinem Tod hinterließ er den Seinen zum Abschied seinen Frieden, der die Angst überwindet (Joh. 14,27). Zum Wesen des Friedens Christi gehört es, gegeben und weitergegeben, geschenkt und bezeugt zu werden, damit immer mehr Menschen aus dem Frieden leben können“ (Friedensdenkschrift der EKD 2.1, Seite 28).

Anbei finden Sie eine inzwischen erweiterte Materialsammlung zu Friedensbildung in Schule und Gemeinde mit einem Geleitwort von Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July. Die Handreichung wurde von verschiedenen Fachpersonen des ptz und der deutschlandweiten Friedensarbeit und Friedensbildung entwickelt. Neben Grundsatzartikeln zum Themenbereich Friedensethik finden sich in diesem Materialangebot Praxisentwürfe für unterschiedliche Alters- und Zielgruppen des Religionsunterrichts und der Gemeindearbeit.
Unser Ziel ist es, Menschen aus unterschiedlichen kirchlichen und gesellschaftlichen Kontexten für die christliche Vision von Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung zu gewinnen. Wir möchten diese zu praktischen Schritten der Gewaltprävention, des interkulturellen und interreligiösen Miteinanders sowie zu nachhaltigem und demokratischem Handeln anregen. Dabei folgen wir der „vorrangigen Option zur Gewaltfreiheit“ und dem Ansatz der gewaltlosen Konfliktlösung.

„‚Jeder Gottesdienst kann und soll zum Frieden bilden.‘ […] Dieses Bildungsverständnis richtet sich an der Einsicht aus, dass der Mensch zu Gottes Ebenbild bestimmt ist, meint daher wesentlich ‚Herzensbildung‘ und schließt auch die Bildung und Erziehung zum Frieden ein“ (Friedensdenkschrift der EKD 2.2, Seite 36¹)