Bonhoeffer-Niemöller-Stiftung für Zwei-Staaten-Lösung in Nahost
Wiesbaden, Voerde (epd). Der Verein „Martin-Niemöller-Stiftung und Dietrich Bonhoeffer Verein e.V.“ bekennt sich zum Existenzrecht des Staates Israel und zum Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat in ihrem angestammten Siedlungsgebiet. „Wir gehen in die Irre, wenn wir die historische Schuld des Holocaust durch kritiklose Treue zum Staat Israel kompensieren wollen“, schreibt der Stiftungsvorstand in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Positionspapier. Kritiklosigkeit sei das Gegenteil von Freundschaft, wenn man Fehlern eines Freundes nicht widerspreche.
Die Stiftung warnt vor einer biblisch oder anderweitig begründeten Bevorzugung einzelner Völker, die als Rechtfertigung dazu diene, andere Menschen zu diskriminieren. „Aus dem biblischen Israel lassen sich keine Gebietsansprüche des modernen Staates Israel ableiten“, heißt es in dem Papier. Konflikte endeten, wenn die Interessen der jeweils anderen Seite anerkannt und ein Interessenausgleich gefunden werde.
Der Staat Israel sei wie die meisten westlichen Demokratien von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus bedroht. Rassisten und Rechtsextremisten seien bereits Teil der Regierung und bestimmten deren Ausrichtung mit. Deshalb gelte es, die israelische Zivilgesellschaft zu stärken. „Wir sind solidarisch mit allen Menschen in Israel und Palästina, die sich weigern, Feinde zu sein“, schreibt der Vorstand.
Die Martin-Niemöller-Stiftung in Wiesbaden und der Dietrich-Bonhoeffer-Verein in Voerde am Niederrhein hatten sich vor einem Jahr vereinigt zum neuen Verein „Martin-Niemöller-Stiftung und Dietrich Bonhoeffer Verein e.V.“ mit Sitz in Wiesbaden.