Wehrdienst-Reform: Umfrage zeigt Skepsis unter jungen Menschen
Berlin (epd). Eine Mehrheit der jungen Menschen hält die von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vorgeschlagene Wehrdienst-Reform für falsch. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Nachrichtenportals „watson“ (online, Samstag). Nur 38 Prozent der Befragten zwischen 18 und 29 Jahren bewerten die von Pistorius angedachten Pläne für die Bundeswehr demnach als positiv. In der Gesamtbevölkerung erhält der Vorschlag aber rege Zustimmung: Hier bewertet nur ein Drittel aller Befragten den Entwurf von Pistorius als negativ.
Pistorius hatte am Mittwoch Pläne für einen neuen Wehrdienst vorgestellt. Ihnen zufolge sollen pro Jahr 5.000 Freiwillige zusätzlich für einen Grundwehrdienst zwischen 6 und 17 Monaten gewonnen werden. Dafür sollen alle 18-jährigen Männer eines Jahrgangs einen Fragebogen beantworten müssen. Von den 400.000 Angeschriebenen sollen 40.000 Interessenten verpflichtend zur Musterung eingeladen werden. Frauen sollen auf freiwilliger Basis angeschrieben werden.
Die Unterscheidung, dass junge Männer verpflichtend ihre Fähigkeiten und ihre Bereitschaft zum Wehrdienst angeben müssen, das Ganze für Frauen aber freiwillig bleibt, halten laut Umfrage 59 Prozent der Befragten für falsch. Unter Frauen fällt diese Ablehnung etwas geringer aus, nur 51 Prozent lehnen die Unterscheidung ab.
Für die Meinungsumfrage hat Civey für „watson“ den Angaben zufolge vom 12. bis 14. Juni online rund 5.000 Bundesbürger und Bundesbürgerinnen ab 18 Jahren befragt.