Zivile Konfliktbearbeitung braucht mehr Mittel

Am 16. Mai begehen die Vereinten Nationen den Internationalen Tag des friedlichen Zusammenlebens. Damit bekräftigen sie die Aufforderung an die internationale Gemeinschaft, gemeinsam eine friedliche Welt zu schaffen. Aus diesem Anlass appelliert das Konsortium Ziviler Friedensdienst an die Bundesregierung, Maßnahmen zur zivilen Konfliktbearbeitung und Friedensförderung mit mehr Budget auszustatten. Der Zivile Friedensdienst braucht 1.000 zusätzliche Fachkräfte, 200 Millionen Euro Jahresbudget und einen jährlichen Mittelzuwachs von 20 Millionen Euro. Ziel ist es, politische und gesellschaftliche Spannungen zu deeskalieren und Konflikte gewaltfrei aus der Welt zu schaffen.

Am Tag des friedlichen Zusammenlebens laden die Vereinten Nationen dazu ein, sich auf eine Kultur des Friedens zurückzubesinnen und Anstrengungen zu unternehmen, Krieg und Gewalt zu beenden. „So wie Kriege in den Köpfen der Menschen beginnen, so muss in den Köpfen auch die Verteidigung des Friedens entstehen“, heißt es dabei in der Erläuterung zur Entstehung des Gedenktags, dem die UN-Resolution 72/130 zugrunde liegt.

„Wir stärken mit unseren lokalen Partnern diejenigen, die sich häufig am Rande der Erschöpfung dafür einsetzen, dass Gewalt abnimmt, beispielsweise in der Ukraine, Mali, Sudan und Myanmar,“ sagt Alexander Mauz, Sprecher des Konsortiums Ziviler Friedensdienst. „Sie schaffen die Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben und damit für soziale, politische und wirtschaftliche Stabilität. Dafür braucht es Investitionen, Know- how, Zeit und Menschen, die mitmachen.“

Die Bundesregierung muss dafür mehr Mittel in die Hand nehmen. Vorschläge gibt es. So hat die Plattform Zivile Konfliktbearbeitung kürzlich konkrete Empfehlungen für zivile Planziele der Bundesregierung ausgesprochen. Um Handlungsräume der Zivilgesellschaft stärker zu öffnen, werden 1.000 ZFD-Fachkräfte und 200 Millionen Euro Budget jährlich für den ZFD gefordert – bei einer kontinuierlichen Mittelsteigerung von 20 Millionen Euro pro Jahr.

„An diesem UN-Gedenktag bekräftigen wir unsere Forderungen nach mehr Investitionen in die zivile Konfliktbearbeitung“, sagt Mauz, „denn konstruktiver Dialog, Mediation und Verhandlungen sind die Basis für ein dauerhaftes friedliches Zusammenleben.“

Über den ZFD: Der Zivile Friedensdienst (ZFD) ist ein Programm für Gewaltprävention und Friedensförderung in Krisen- und Konfliktregionen. Er setzt sich für eine Welt ein, in der Konflikte ohne Gewalt geregelt werden. Neun deutsche Friedens- und Entwicklungsorganisationen führen den ZFD gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen durch. Der ZFD wird von der Bundesregierung gefördert. Fachkräfte des ZFD unterstützen Menschen vor Ort langfristig in ihrem Engagement für Dialog, Menschenrechte und Frieden. Aktuell arbeiten rund 380 internationale ZFD-Fachkräfte in 45 Ländern.