Diözesanrat verurteilt Krieg als "Verbrechen an der Menschheit"

Stuttgart (epd). In einer Erklärung vom Samstag verurteilt der Diözesanrat Rottenburg-Stuttgart den Krieg Russlands gegen die Ukraine als „Verbrechen an der Menschheit“ und ruft alle Entscheidungsträger auf, „vom Frieden her zu denken“. Es sei die Verantwortung der Staaten und Völker, dieser Gewalt Einhalt zu gebieten, so die Erklärung weiter. Angesichts des ethischen Dilemmas appelliere der Diözesanrat, die verschiedenen Stimmen in ihrer Position und Haltung ernst zu nehmen und die Debatte „nicht von Polemik und moralischem Rigorismus bestimmen zu lassen“.

Der Diözesanrat fordert einen sofortigen Rückzug des russischen Militärs aus der Ukraine, intensivere diplomatische Initiativen sowie einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen unter internationaler Überwachung. Außerdem sollen „Maßnahmen zur Verhinderung einer weiteren Eskalation und Ausweitung des Krieges unter Einsatz von Massenvernichtungswaffen“ getroffen und Kriegsdienstverweigerer aus Russland, Belarus und der Ukraine aufgenommen werden. Von der russisch-orthodoxen Kirche forderten die württembergischen Katholiken die Beendigung der Unterstützung und Legitimierung des russischen Angriffskriegs.

Der Diözesanrat ermutige besonders diejenigen, die sich in kirchlichen Initiativen für die Menschen in der Ukraine engagieren, aber auch für die Menschen in Russland, die sich gegen den Krieg wenden, sowie „für alle Opfer von kriegerischer Gewalt und Unterdrückung“. Das Gremium dankte allen, die sich der Diözese Rottenburg-Stuttgart für ukrainischen Geflüchteten engagieren und „für die zahlreichen Friedensgebete der vielen Engagierten, die für ein Ende der Gewalt in der Ukraine beten“.