Botschaft von Büchel an die 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe

In einer Botschaft haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 5. Kirchlichen Aktionstags gegen Atomwaffen in Büchel an die in Karlsruhe im September tagende Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) gewandt und die dort zusammenkommenden Kirchen dazu aufgefordert, sich gegenüber ihren jeweiligen nationalen Regierungen für den Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag zu engagieren sowie sich im Geiste Jesu für ein neues sicherheitspolitisches Denken und eine friedenslogische Politik einzusetzen. „Wir glauben, dass wir Christinnen und Christen in der Nachfolge Jesu eine ganz besondere Verantwortung für den Frieden haben“, so die Botschaft, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des 5. Kirchlichen Aktionstages in Büchel unterschrieben wurde.

Das Ziel müsse sein, Friedenspolitik vom Ziel des Friedens her zu denken und zu gestalten. „Konfliktursachen müssen an den Wurzeln zivil bearbeitet werden“, heißt es in der Botschaft an die „Glaubensgeschwister bei der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe“.  Auch für die verfahrene aktuelle Kriegssituation in der Ukraine könnte auf diesem Weg eine für alle Beteiligten akzeptable Regelung gefunden werden, betont die Botschaft aus Büchel. Und sie macht auch deutlich: „Die beim Ukrainekrieg verbundene Eskalationsgefahr zeigt die Dringlichkeit eines weltweiten Atomwaffenverbots.“

Die Botschaft aus Büchel wurde dem mennonitischen Theologen Professor Dr. Fernando Enns übergeben, der beim 5. Kirchlichen Aktionstag im ökumenischen Gottesdienst die Predigt hielt und der Mitglied des Zentralausschusses des ÖRK ist. „Ich werde diese Botschaft gerne den Geschwistern in Karlsruhe übermitteln. Der ÖRK hat sich immer schon für eine atomfreie Welt eingesetzt“, betonte Enns, verwies aber auch darauf, dass die ökumenischen Partner auch fragen würden, was denn die deutschen Kirchen für eine atomfreie Welt tun würden. „Und da stellt sich dann auch die Frage nach Büchel“, machte der Theologe deutlich.

Während der Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe wird es eine Exkursion von Teilnehmenden aus den Kirchen nach Büchel geben. Für den 3. September ist ein „Pilgerweg für eine atomwaffenfreie Welt“ geplant, mit Stationen in Bingen, in Hasselbach im Hunsrück und in Büchel, wo dann ein Gottesdienst mit den Gästen aus dem ÖRK gefeiert werden soll. Diese Exkursion wird von der Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“ organisiert.