Kirche und Militär stehen in ambivalenter Beziehung. Einerseits hat in den Kirchen die Position des radikalen Pazifismus seinen Platz. Andererseits legitimieren kirchliche Stellungnahmen den Einsatz des Militärs als letztes Mittel zur Selbstverteidigung oder auch in einer Schutzverantwortung für andere. Gerade in der Bundesrepublik Deutschland verbinden Verträge Kirche und Staat, auch in Bezug auf die Seelsorge in der Bundeswehr. Dieses Spannungsfeld bedarf der stetigen und profunden Gewissensbildung, Meinungsfindung und Handlungsbegründung auf individueller, kirchlicher und staatlicher Ebene.

Militär

Justiz: Deutschland hat Angriff von Kundus ausreichend aufgeklärt

Brüssel/Straßburg (epd). Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Deutschland vom Vorwurf freigesprochen, den Nato-Luftangriff bei Kundus 2009 nicht ausreichend aufgeklärt zu haben. Geklagt hatte ein Afghane, der bei dem von einem Bundeswehr-Oberst angeforderten Bombardement zwei Kinder verlor, wie der EGMR am Dienstag in Straßburg mitteilte.

Bundeswehr in Afghanistan: Maas kündigt neues Mandat an

Essen/Berlin (epd). Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat ein neues Mandat für den Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan angekündigt. Die Friedensverhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und den radikal-islamistischen Taliban seien bis zum Auslaufen des aktuellen Mandats Ende März noch nicht abgeschlossen, sagte Maas den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Samstag).

Kirchliche Friedenbeauftragte kritisieren Werbung der Bundeswehr

Bremen (epd). Mit Blick auf den internationalen "Red Hand Day" an diesem Freitag (12. Februar) wenden sich die Friedenbeauftragten der Bremischen Evangelischen Kirche gegen jede Form des Kriegs- oder Wehrdienstes von Kindern und Jugendlichen.

"Kindersoldatinnen sind in besonderem Maße verletzlich"

Düsseldorf (epd). Jungs in militärischer Tarnkleidung, bewaffnet mit Gewehren, Pistolen oder Raketenwerfern: Mit solchen Bildern machen Hilfsorganisationen oder Medien häufig auf das Leid von Kindersoldaten aufmerksam. Doch viele Rebellen und Milizen rekrutieren nicht nur Jungen.

Prozess gegen KSK-Soldaten in Leipzig startet

Leipzig (epd). In Leipzig steht ab Freitag ein Elitesoldat der Bundeswehr vor Gericht, der unerlaubt Waffen und Sprengstoff auf seinem Grundstück in Nordsachsen aufbewahrt haben soll. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden wirft dem 45 Jahre alten Mitglied des Kommandos Spezialkräfte (KSK) Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Waffengesetz und das Sprengstoffgesetz vor.

Brahms: Verbotsvertrag ist „großer Schritt auf Weg zur atomwaffenfreien Welt“

Als einen „großen Schritt auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt“ hat der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms (Wittenberg), den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen bezeichnet, der am 22. Januar völkerrechtlich in Kraft tritt.

Rheinische Kirche will Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags

Düsseldorf (epd). Die Evangelische Kirche im Rheinland hat die Bundesregierung aufgefordert, den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen zu unterzeichnen. Die rheinische Landessynode erneute am Freitag bei ihrer Online-Tagung zudem ihre Aufforderung, die auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel vermuteten letzten US-Atomwaffen in Deutschland abzuziehen.

Rheinische Kirche will Kirche auf dem Weg des gerechten Friedens sein

Die Landessynode der Evangelischen Kirche hat beschlossen, Kirche auf dem Weg des gerechten Friedens zu sein und ihrem biblischen Auftrag nachzukommen, für Gerechtigkeit einzutreten und Frieden zu stiften. Dieser friedensethische Beschluss ist das Ergebnis eines breit angelegten Diskussionsprozesses, ausgehend vom Friedenswort der Landessynode 2018.