Friedensethik und Friedenstheologie gehen zwei zentralen Fragen nach: Worin begründet sich ethisch verantwortetes Handeln und wie leiten sich daraus Handlungsmaximen und konkrete Handlungsschritte ab? Welche Rolle spielt darüber hinaus ein Menschenbild, das den Bezug zu Gott herstellt? Welcher besondere Auftrag ergibt sich speziell aus dem Handeln Jesu für die Kirche und einen glaubenden Menschen?  In der Denkschrift „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ aus dem Jahr 2007 sowie in der Kundgebung der EKD-Friedenssynode von 2019 in Dresden mit dem Titel „Kirche auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens“ sind die Grundzüge der evangelischen Friedensethik beschrieben.

Friedensethik und Friedenstheologie

Das Bekenntnis zu Jesus Christus und die Friedensverantwortung der Kirche (1982/2015)

1982 veröffentlichte das Moderamen des Reformierten Bundes die Erklärung "Das Bekenntnis zu Jesus Christus und die Friedensverantwortung der Kirche", die für eine bundesweite kontroverse Diskussion mit ihrem "Nein ohne jedes Ja zu Massenvernichtungswaffen" und der Erhebung der Friedensfrage zu einer Bekenntnisfrage ("status confessionis") sorgte. Professor Dr.

Frieden wahren, fördern und erneuern (1981)

Vor dem Hintergrund einschneidender, weltpolitischer Ereignisse wie dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan 1979/80 und dem NATO-Doppelbeschluss 1979, hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Friedensdenkschrift "Frieden wahren, fördern und erneuern" erarbeitet.

Heidelberger Thesen (1959)

1959 hat eine interdisziplinäre Kommission, die an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg angesiedelt war, 11 Thesen zur Frage von Krieg und Frieden im Atomzeitalter erarbeitet und damit eine gemeinsame Position der Evangelischen Kirche in Deutschland formuliert.