UN: Klimakrise schürt Konflikte in der Sahelzone

Nairobi (epd). Länder in der Sahelzone stehen inmitten der Klimakrise laut UN-Prognosen vor Jahrzehnten von verschärften Konflikten, Flucht und Vertreibung. Steigende Temperaturen, knappe Ressourcen und Ernährungsunsicherheit trügen dazu bei, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Analyse. Doch dringend nötige Klimaanpassungsmaßnahmen könnten die Situation entschärfen.

Zehn Länder - von Senegal bis Kamerun - werden in dem Prognose-Bericht genauer betrachtet. Die Klimakrise zusammen mit der zunehmenden Instabilität und den geringen Investitionen in die Entwicklung führten zu einer „entmündigenden Mischung“, erklärte UN-Sonderkoordinator Abdoulaye Mar Dieye. Diese belaste Gemeinschaften stark und bewirke, dass Ziele für nachhaltige Entwicklung nicht erreicht werden können.

Schon jetzt zeichne sich ab, dass zum Beispiel Mais- und Hirse-Ernten deutliche Einbrüche aufgrund extremer Wetterereignisse verzeichnen, hieß es. Nur ein „massiver Ausbau des kollektiven Klimaschutzes und der Klimaanpassung“ könne die aktuellen und zukünftigen humanitären Folgen lindern, erklärte Andrew Harper, Sonderberater für Klimamaßnahmen des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR).

Denn die Region habe grundsätzlich Potenzial, das zum Tragen kommen sollte, betonten die Vereinten Nationen. Die Sahelzone liegt an einem der größten Grundwasserspeicher Afrikas, verfügt über ein immenses Potenzial für erneuerbare Energien und eine junge Bevölkerung.