UN begrüßen Biden-Plan zu humanitärer Hilfe für Gaza-Streifen

Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben den US-Plan zur Lieferung humanitärer Hilfe über das Mittelmeer in den Gaza-Streifen grundsätzlich begrüßt. Jede Anstrengung, die Not der hilfsbedürftigen Menschen in dem umkämpften Gebiet zu lindern, sei willkommen, sagte UN-Sprecher Rolando Gomez am Freitag in Genf.

Ein Transport über eine Anlegestelle an der Küste könne jedoch die Lieferung über Land nicht vollständig ersetzen. Der Sprecher der Weltgesundheitsorganisation Tarik Jasarevic betonte, dass die Infrastruktur im Gaza-Streifen nach monatelangem Bombardement und schweren Kämpfen größtenteils beschädigt oder zerstört sei. Viele Straßen und Wege seien unpassierbar und somit könnten die Hilfstransporte etliche Orte nicht mehr erreichen. Er erinnerte zudem daran, dass die noch funktionstüchtigen Krankenhäuser dringend Medikamente und Treibstoffe bräuchten.

US-Präsident Joe Biden hatte in seiner Rede zur Lage der Nation angekündigt, dass die Streitkräfte ein temporäres Dock an der Küste des Gaza-Streifens errichten werden. Damit soll das US-Militär die Lieferung humanitärer Hilfe in großem Umfang ermöglichen. UN-Mitarbeiter warnen vor einer Hungersnot unter den 2,3 Millionen Palästinensern in dem Gebiet.

Unterdessen kritisierte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, den weiteren Ausbau israelischer Siedlungen im besetzten Westjordanland. Die drastische Beschleunigung des Siedlungsbaus gehe mit Unterdrückung und Gewalt gegen die Palästinenser im Westjordanland einher. Israels Regierung plane den Bau weiterer 3.476 Siedlerhäuser in den „illegalen Siedlungen Maale Adumim, Efrat und Kedar“ und verstoße damit gegen internationales Recht.